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Viele Jahre war es unumstritten, nach einem Embryotransfer im IVF-Zyklus über den positiven Schwangerschaftstest hinaus Progesteron zu supplementieren. Obwohl der fehlende Einfluss auf den weiteren Schwangerschaftsverlauf in verschiedenen prospektiven Studien nachgewiesen wurde, haben viele Kinderwunsch-Zentren dieses Vorgehen weiterhin beibehalten.
Ein aktueller Review mit Meta-Analyse beleuchtete die bis Januar 2019 verfügbaren randomisierten und kontrollierten Studien zum Nutzen der prolongierten Progesteronapplikation hinsichtlich klinischer Schwangerschafts-, Abort- und Lebendgeburtenrate (Watters et al. Short versus extended progesterone supplementation for luteal phase support in fresh IVF cycles: a systematic review and meta-analysis. Reprod. Biomed. Online 2019; October 24 [Epub ahead of print]).
Eingeschlossen wurden 7 Studien (n = 1627), die mindestens einen der o.g. Parameter auswerteten. Die Outcome-Parameter unterschieden sich zwischen “frühem Absetzen” (in 5 Studien mit dem positiven HCG-Test in der 4. SSW, eine Studie bei erstem Ultraschall in der 5. SSW, eine Studie in der 6./7. SSW) und “prolongierter” Progesterongabe (in den Studien unterschiedlich definiert, maximal bis 12. SSW) nicht signifikant.
Das Ergebnis für die klinische Schwangerschaftsrate änderte sich auch nicht, wenn man die Analyse auf Patientinnen beschränkte, die am Tag des positiven HCG randomisiert wurden (RR 0,93, 95% CI 0,83 -1,06).
Die Meta-Analyse bestätigt, dass eine prolongierte Progesteronanwendung im Frisch-IVF-Zyklus nicht erforderlich ist.
Prof. Dr. med. Frank Nawroth