Kryokonservierung

Vorsorge für einen späteren Kinderwunsch

Das Embryonenschutzgesetz erlaubt nur die Rückgabe von bis zu drei Embryonen in die Gebärmutter. Lassen sich nach der Eizellentnahme mehr Eizellen befruchten, als für den späteren Transfer vorgesehen sind, kann man die überschüssigen befruchteten Eizellen einfrieren. Da die Überlebensrate nach dem Auftauen bei ca. 70 % liegt, ist bei weniger als drei überschüssigen Eizellen die Kryokonservierung nur in Ausnahmefällen zu empfehlen.

Der Vorteil des Einfrierens überschüssiger Eizellen liegt darin, dass eine weitere hormonelle Stimulation und Eizellentnahme nicht notwendig ist, um eine erneute Chance auf eine Schwangerschaft zu erhalten. Nachteilig ist, dass die Kosten für ein solches Vorgehen von der Kasse nicht getragen werden und die Schwangerschaftsraten mit ca. 20 % pro Transfer unter den Ergebnissen mit „frischen“ Embryonen liegen. Die Entscheidung für oder gegen das Einfrieren wird am Tag nach der Eizellentnahme gefällt, wenn die Zahl der befruchteten Eizellen sowie deren Qualität ersichtlich wird.

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Einfrieren von Spermien

Neben den Eizellen kann man auch Spermien einfrieren. Dies geschieht z. B. bei der operativen Entnahme von Spermien aus dem Hoden, aber auch bei Männern, die sich z. B. aufgrund einer bösartigen Erkrankung einer Chemotherapie unterziehen müssen und die sich die Möglichkeit zur späteren Erfüllung des Kinderwunsches offenhalten möchten.

Kosten

Die Kosten für das Einfrieren von Spermien oder von Eizellen werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Sollte die Kryokonservierung bei Ihnen sinnvoll sein, dann wird Ihr Arzt Sie darauf ansprechen und Sie auch über die Kosten informieren.

Ablauf beim Kryotransfer

Der Einsatz gefrorener Embryonen

Vorbereitung der Gebärmutter für den Transfer
Damit die eingefrorenen Embryonen nach dem Auftauen optimale Voraussetzungen für die Einnistung vorfinden, muss man die Gebärmutterschleimhaut entsprechend vorbereiten. Die Schleimhaut baut sich im natürlichen Zyklus unter dem Östrogeneinfluss des heranreifenden Follikels auf. Nach dem Eisprung entsteht aus dem Follikel der Gelbkörper, der Gelbkörperhormon bildet, welches die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vorbereitet. Mehr Informationen zum natürlichen Zyklus finden Sie hier.

Vorgehensweisen

Diese Vorgänge müssen im Vorfeld eines Transfers von kryokonservierten Eizellen ebenfalls ablaufen. Dazu gibt es folgende Methoden:

  • Transfer im natürlichen Zyklus: Hat die Frau einen regelmäßigen Zyklus mit unbeeinträchtigter Eizellreifung, dann kann die Behandlung auch ohne Hormongaben erfolgen. Im Rahmen eines Zyklusmonitorings wird mit Hilfe von Ultraschall und Hormonbestimmungen das Follikelwachstum und der Aufbau der Schleimhaut kontrolliert und der Eisprung medikamentös ausgelöst, wenn die Voraussetzungen optimal sind. 2–3 Tage später überträgt man die kultivierten Embryonen dann in die Gebärmutter
  • Gabe von Östrogenen und Gelbkörperhormon: Es ist auch möglich, die Schleimhaut der Gebärmutter mit Hilfe von Östrogengaben – gefolgt von gelbkörperhormonhaltigen Medikamenten – aufzubauen. Man ahmt damit den natürlichen Zyklus medikamentös nach. Die hormonelle Belastung, die dadurch entsteht, ist sehr gering und die Verträglichkeit meist sehr gut. Diese Methode ist die am häufigsten eingesetzte.
  • Hormonelle Stimulation der Eierstöcke: Eine weitere Option besteht in einer sehr milden Stimulation der Eierstöcke. Ziel ist es dabei, nur einen oder zwei Follikel heranreifen zu lassen, um dadurch die Schleimhaut aufzubauen. Auch damit wird lediglich der natürliche Verlauf eines Zyklus nachgeahmt und optimiert.

Zeitlicher Ablauf

Zur Planung der Behandlung müssen wir wissen, wann Ihr Zyklus beginnt. Bitte melden Sie sich daher telefonisch an Ihrem 1. Zyklustag (am ersten Tag der Blutung) unter der Tel.-Nr. Hotline 05042 940 –361 oder –363.

Wir vereinbaren dann mit Ihnen die Termine zu den Ultraschalluntersuchungen und ggf. Blutentnahmen zur Bestimmung der Hormonwerte. Beachten Sie bitte, dass diese Untersuchungen von Montag bis Freitag zwischen 7:30–9:45 Uhr stattfinden. Auf gesonderte Anfrage sind auch Nachmittagstermine möglich. Am Wochenende und an den Feiertagen findet unsere Sprechstunde ebenfalls statt, sodass die Untersuchungen zeitgerecht durchgeführt werden können. Falls die Gabe von Medikamenten geplant ist, schicken wir Ihnen einen entsprechenden Patientenausweis zu, in dem neben den Untersuchungsterminen auch die Dosierung der Medikamente eingetragen ist.

Nach einem Ultraschall zum Ausschluss von Zysten am Eierstock wird gegebenenfalls mit den Hormongaben begonnen und deren Wirkung am 11. Zyklustag mit einem weiteren Ultraschall und Hormonbestimmungen aus dem Blut kontrolliert. Meist ist zu diesem Zeitpunkt schon absehbar, wann die Eizellreifung abgeschlossen sein wird und es kann dann bereits festgelegt werden, wann der Transfer erfolgen kann.