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Unbestritten ist, dass die operative Therapie einer Hydrosalpinx die klinische Schwangerschafts-Rate bei einer nachfolgenden IVF signifikant erhöht (Johnson et al. Surgical treatment for tubal disease in women due to undergo in vitro fertilisation. Cochrane Database Syst. Rev. 2010;1:CD002125).
Ein aktueller Review mit Metaanalyse beschäftigte sich mit der Frage, ob eine Hydrosalpinx auch das Abortrisiko beeinflusst und sich dieses durch eine operative Therapie verändert (Harb et al. Hydrosalpinx and pregnancy loss: a systematic review and meta-analysis. Reprod. Biomed. Online 2019;38:427-441).
Die Metaanalyse von 14 Beobachtungsstudien fand ein signifikant höheres relatives Risikos für einen Abort beim Vorliegen einer Hydrosalpinx im Vergleich zu Frauen ohne diese Tubenpathologie (RR 1,74, 95% CI 1,43 – 2,12, P < 0,00001). Die gepoolten Daten von 7 randomisierten und 6 Beobachtungsstudien zum Einfluss der operativen Therapie zeigten etwa eine Halbierung des Abortrisikos (RR 0,46, 95% CI 0,34 – 0,63, P < 0,00001).
Die Senkung der Abortrate ist daher ein zusätzlicher Grund für die operative Therapie einer Hydrosalpinx vor einer IVF.
Unklar bleibt momentan, ob dieser Effekt auch bei einer Spontankonzeption existiert, da die Patientinnen – mit Ausnahme einer Studie – immer durch eine IVF konzipierten. Die Autoren empfehlen darum weitere Untersuchungen zum Nutzen eines Hydrosalpinx-Screenings bei Patientinnen mit wiederholten Aborten.
Prof. Dr. med. Frank Nawroth