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An dieser Stelle informieren wir Sie immer aktuell zu laufenden Diskussionen oder wichtigen Erkenntnissen aus der medizinischen Forschung und der klinischen Praxis.
Hier werden alle bisherigen und zukünftigen Beiträge hinterlegt.
Eine aktuelle Untersuchung beschäftigte sich mit dem Zusammenhang zwischen zerebralen Mikroangiopathien und endogenen weiblichen Hormonen über die Lebenszeit bei postmenopausalen Frauen (Cote et al. Association of cumulative lifetime exposure to female hormones with cerebral small vessel disease in postmenopausal women in the UK Biobank. Neurology 2023; 101: e1970-e1978).
Eine Kohortenstudie mit 9163 postmenopausalen Frauen (64,21 ± 6,81 Jahre) wertete MRT-Bilder aus, in denen die sogenannte Hyperintensität der weißen Substanz ermittelt wurde. Zwischen diesem Marker und zerebralen Mikroangiopathien besteht ein Zusammenhang.
Eine retrospektive Analyse setzte die Lebenszeitexposition gegenüber weiblichen Geschlechtshormonen in Bezug. Diese ergab sich aus der Zahl der Schwangerschaftsjahre und der Länge der reproduktiven Phase (Menarche bis Menopause). Die Analysen wurden entsprechend dem Alter, soziodemographischen Faktoren und kardiovaskulären Risiken adjustiert.
Das Ergebnis zeigte, dass sowohl die Zahl der Schwangerschaftsjahre als auch die Länge der reproduktiven Phase negativ mit dem Auftreten zerebraler Mikroangiopathien korrelierte. Die Exposition gegenüber exogenen weiblichen Hormonen zeigte keinen signifikanten Einfluss.
Die Autoren schlussfolgern, dass eine längere Lebensexposition gegenüber endogenen weiblichen Hormonen (Schwangerschaften und Länge der reproduktiven Phase) sich protektiv auf das Auftreten zerebraler Mikroangiopathien in der Postmenopause auswirkt. Endogene Geschlechtshormone beeinflussen offensichtlich die Entwicklung des weiblichen Gehirns, auch wenn bestimmte Faktoren wie Ungenauigkeiten bei der Selbstauskunft, fehlende Angaben zur Art/Anwendung einer hormonellen Kontrazeption/Hormonersatztherapie nicht berücksichtigt wurden. Daher besteht Klärungsbedarf in weiteren Studien.
Prof. Dr. med. Christoph Dorn