Neues aus der Wissenschaft

01.07.2019 | Postmenopausenblutung und Risiko eines Endometrium-Karzinoms

Die Postmenopausenblutung (PMB) ist ein Warnsignal für ein ggf. vorliegendes Endometrium-Karzinom, kann allerdings ebenso durch gutartige Veränderungen verursacht werden (Polypen, hormonelle Veränderungen).
Um das Risiko genauer zu verifizieren, wurden in einem Review und anschließender Meta-Analyse (01.01.1977 – 31.01.2017) 129 Studien (34 432 Patientinnen mit einer PMB und 6358 mit einem Endometrium-Ca) ausgewertet (Clarke MA et al. Association of endometrial cancer risk with postmenopausal bleeding in women: a systematic review and meta-analysis.  JAMA Intern Med. 2018; 178: 1210-1222).
Unabhängig vom Tumorstadium wiesen 91% der Endometrium-Ca-Patientinnen eine PMB auf. Umgekehrt lag das Risiko eines Endometrium-Ca bei Frauen mit einer PMB bei 9% (95% CI, 8%-11%).
Die Arbeitsgruppe schlussfolgerte aus den Daten, dass eine Fokussierung der Früherkennung auf Frauen mit einer PMB mehr als 90% der Endometrium-Ca erfassen kann. Die Sensitivität der PMB bezüglich der Endometrium-Ca-Erkennung ist hoch, die Spezifität allerdings gering. In jedem Fall sollte die Abklärung einer PMB erfolgen.
 
Prof. Dr. med. Christoph Dorn