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An dieser Stelle informieren wir Sie immer aktuell zu laufenden Diskussionen oder wichtigen Erkenntnissen aus der medizinischen Forschung und der klinischen Praxis.
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Vitamin C fungiert als Antioxidans und Co-Faktor für zahlreiche Enzyme, die an der Hormonsynthese und der Kollagenbildung sowie deren epigenetischer Regulation beteiligt sind. Beispielsweise wurde eine Abnahme von Vitamin C im Urin unmittelbar präovulatorisch gemessen, da dieses Vitamin an der Progesteron-Synthese und Regulationsprozessen der Kollagen-Hydroxylierung am Gelbkörper involviert ist. Somit könnte theoretisch ein Vitamin C-Mangel den Menstruationszyklus beeinflussen. In einer Tierstudie an weiblichen Meerschweinchen wurden zwei Gruppen mit einem optimalen bzw. reduzierten Vitamin C-Gehalt im Futter untersucht. Letztere zeigten eine signifikant reduzierte Fertilität und ein beeinträchtigtes perinatales Outcome der Nachkommen.
In Studien an Menschen lässt sich eine Kausalität zwischen Vitamin C-Mangelsituationen und einer Subfertilität bzw. perinatalen Komplikationen nicht einfach nachweisen. Grund hierfür ist beispielweise, dass Risikogruppen für einen Vitamin C-Mangel (z.B. Raucherinnen, Diabetikerinnen oder Menschen mit einseitiger Ernährung) in größeren klinischen Studien meist ausgeschlossen werden. Faktoren wie der sozioökonomische Status, geographische Faktoren und die saisonale Verfügbarkeit von Vitamin-C-reichen Nahrungsmitteln werden hierbei häufig nicht berücksichtigt. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass ein Vitamin C-Mangel der Schwangeren mit dem des Feten korreliert. Es gibt Hinweise, dass diese Situation mit Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie, Frühgeburt und Wachstumsretardierung korreliert (1).
Grundsätzlich ist präkonzeptionell (abgesehen von Folsäure) eine Nährstoffergänzung bei einer ausgewogenen Ernährung nicht nötig (2). Bei Gesunden mit ungünstigen Ernährungsgewohnheiten und Risikogruppen für ein Nährstoffdefizit (z.B. Schwangere, Stillende, Veganer) sollte grundsätzlich physiologisch dosierten Mehrkomponentenpräparaten mit Nährstoffmengen im Bereich der Zufuhrempfehlungen Vorzug gegenüber hochdosierten Einzelstoffen gegeben werden, um eine Überdosierung zu vermeiden (3).
Literatur
Dr. med. Raquel Pozo Ugarte