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Kinderwunsch-Zentrum Hannover: Aus betrieblichen Gründen ist unsere Praxis am 17.09.2024 ab 13 Uhr geschlossen. Telefonisch sind wir weiterhin für Sie erreichbar.
An dieser Stelle informieren wir Sie immer aktuell zu laufenden Diskussionen oder wichtigen Erkenntnissen aus der medizinischen Forschung und der klinischen Praxis.
Hier werden alle bisherigen und zukünftigen Beiträge hinterlegt.
Im medizinischen Alltag wird man gelegentlich mit überraschenden Anfragen konfrontiert. Eine solche Frage betraf den Nutzen von „Plazenta-Injektionen“ in der Perimenopause. Solche Präparate sind z.T. auf online-Plattformen verkäuflich. In einer PubMed-Recherche finden sich seit 2008 vereinzelte Untersuchungen zur Wirkung von menschlichem Plazenta-Extrakt (HPE) zur nicht-hormonellen alternativen Therapie perimenopausaler Beschwerden, allerdings nur an kleinen Kollektiven.
Eine randomisierte kontrollierte Studie beschrieb, dass sich klimakterische Beschwerden und Müdigkeit bei koreanischen Frauen (45 - 64 Jahre) nach 8-wöchiger HPE-Behandlung verbesserten, während sich Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen während des Untersuchungszeitraums nicht veränderten (Kong et al. Menopause 2008; 15: 296-303).
Ebenfalls aus Korea stammt eine Publikation, die methodisch den Prozess der Plazenta-Hydrolyse und eine 8-wöchige Anwendung beschreibt (Kong et al. Evid. Based Complement Alternat. Med. 2012; 2012: 73291). In dieser prospektiv-randomisierten und Placebo-kontrollierten Studie wurden sowohl Frauen als auch Männer über 65 Jahre eingeschlossen. Die Scores zur körperlichen Fitness, Libido und Wohlbefinden verbesserten sich in der HPE-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant.
Sowohl die europäische als auch die nordamerikanische Menopausen-Gesellschaft bewerten die konventionelle Östrogen-/Gestagentherapie als etablierte und effektivste Methode für die Linderung vasomotorischer Beschwerden in der Perimenopause. Bei Kontraindikationen für eine solche Hormontherapie ist z.B. der kürzlich zugelassene NK3-Rezeptor-Antagonist eine besser untersuchte Alternative als „Plazenta-Injektionen“.
Dr. med. Raquel Pozo-Ugarte